Ganser in Aachen

Dr. Daniele Ganser in Aachen

(31. März 2023 – Bericht von dieBasis Aachen)

Trotz der Proteste im Vorfeld wurde die Vortragsveranstaltung schließlich doch von der Stadt Aachen geduldet – ganz ohne Gegenproteste. Der Hausherr ließ es sich auch nicht nehmen, die Schaukästen am Eurogress mit den gelben Plakaten #aachenweltoffen zu füllen.

Pünktlich um 20:00 Uhr erschien ein gut gelaunter und hoch motivierter Daniele Ganser auf der Bühne des bis auf den letzten Platz gefüllten Eurogresses und wurde von seinem begeisterten Publikum mit großem Beifall begrüßt.

Ganser begann seinen Vortrag humorvoll mit der Erläuterung verschiedener Techniken, wie man Situationen erkennen und erfassen kann. Synapsen im Gehirn, die man ja faktisch immer bei sich trage, würden durch die vielfältigen Eindrücke über die Sinnesorgane (hier im Speziellen das Hören und Sehen) immer wieder verknüpft und so entstünden „Autobahnen“, die das Gehörte und Gesehene/Gelesene festigen. Hierbei spielen aus seiner Sicht die Medien eine sehr große Rolle. Durch ständiges Wiederholen werden Meinungen manifestiert.

Ganser betonte immer wieder, dass man unterschiedlicher Meinung sein könne, dass der Dialog aber erhalten bleiben müsse. Spannend wurde sein Vortrag durch das Verteilen der „roten Karten“ wegen Verstößen gegen das Völkerrecht, was Dr. Ganser sehr detailliert und fundiert erläuterte. Die erste „rote Karte“ ging an Vladimir Putin (2022), weil er am 23.2.22 das Völkerrecht missachtet habe und in die Ukraine einmarschiert sei. Er erläuterte, warum der Ukraine-Krieg nicht erst 2022 begann, sondern schon viel früher. Der Reigen der roten Verwarnungen ging anschließend weiter zu Bill Clinton (1999), George W. Bush (2008), Barak Obama (2014), Joe Biden (als Vize von Obama, 2014) über Wolodymyr Selenskyj und schlussendlich auch zu Olaf Scholz (2022).

Nach zweieinhalbstündigem Exkurs in das Zeitgeschehen beendete Dr. Ganser seinen Vortrag mit der herzlichen Aufforderung, eine friedvolle Friedensbewegung anzustreben mit dem Grundgedanken, dass alle zur Menschheitsfamilie gehören.

Herzlichen Dank an den unermüdlichen Schweizer Historiker Dr. Daniele Ganser!